Der kommerzielle Obstbau ist heute geprägt von Entwicklungen, die zu einem Verlust des pflanzlichen Erbmaterials und damit zu einer sinkenden Artenvielfalt führen. Zu diesen Entwicklungen gehören der Austausch der langlebigen Hochstämme durch flachwurzelnde und erntefreundliche Busch- und Spindelbäume und die fortschreitende Spezialisierung auf wenige ‚supermarktfähige‘ Standard-Obstsorten.

Der OGV möchte hier ein Zeichen setzen, indem er für den Erhalt und die Wiederanlage traditioneller Streuobstwiesen eintritt. Insgesamt betreut er in Mammolshain und Königstein zurzeit rund 6 ha Streuobstfläche mit etwa 700 Bäumen. Fachgerechter Baumschnitt ermöglicht ein langes, gesundes Baumleben, und die ökologisch nachhaltige Wiesenmahd sorgt für ein natürliches Biotop. Immer wieder werden tote Bäume stehen gelassen, um Schädlingsvertilgern wie Fledermäusen und Insekten Unterschlupf zu bieten. Schädlinge wie z.B. der Frostspanner werden möglichst auf natürlichem Weg durch Leimringe bekämpft. Auch Vögel leisten einen wertvollen Beitrag zur Regulierung der Schädlinge. Deshalb ist das Anbringen von Nistkästen eine wichtige vorbeugende Maßnahme.

Auf diese Weise trägt der Verein dazu bei, die gesunde Vielfalt des Obstes zu erhalten, bedrohte Pflanzenarten zu retten und Rückzugsgebiete für Tiere und Insekten zu schaffen.